Samstag, 13. Februar 2021

Career Suicide: Meine ersten dreißig Jahre von Bill Kaulitz

Career Suicide: Meine ersten dreißig Jahre







Autor: Bill Kaulitz
Verlag: Ullstein
Seiten: 384
Preis: 22€, gebundene Ausgabe
ISBN: 978-3550201394

Bewertung: ☺☺











Worum geht es ?

Als Gesicht der Band Tokio Hotel wurde Bill Kaulitz für sein exzentrisches Auftreten geliebt, belächelt, bewundert und gehasst wie kein Zweiter. Fans verehrten seinen androgynen Style, die Presse reagierte mit Ratlosigkeit und Spekulationen über seine sexuelle Identität. Als der Rummel um die eigene Person gefährliche Ausmaße annahm, floh Bill mit seinem Zwillingsbruder Tom nach Los Angeles.

Von dort blickt er auf die ersten dreißig Jahre seines Lebens zurück. Aufgewachsen in der Nähe von Magdeburg, war Bill Anfeindungen und Unverständnis gewohnt, ließ sich aber nie beirren und verfolgte konsequent seine künstlerischen Visionen und seinen Traum eines Lebens abseits von provinzieller Enge. Zum ersten Mal erzählt er hier offen von seiner Kindheit im Nirgendwo, von Tokio Hotels überwältigendem Erfolg, aber auch von Eskapaden, Einsamkeit und der besonderen Beziehung zu seinem Bruder Tom.
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Ich war damals die Einzige in meiner Klasse, die Tokio Hotel hörte. Die Jungs waren mir sympathisch und die Musik nicht so weich, von anderen aktuellen Boybands. Auch heute noch höre ich die Jungs immer mal wieder. Da konnte ich nicht an seiner Autobiographie vorbeigehen.

Die Geschichte von Bill und seinem Zwillingsbruder Tom startet am Anfang. 
Ein großer Teil des Buches dreht sich um die Zeit vor ihrem Ruhm.
Man merkt, wie sehr Bill seine Mutter verehrt und ich rechne es der Frau hoch an, dass sie Bill so gelassen hat, wie er war. Er durfte sich schminken etc. 
Ich versuche hier einfach nicht zu viel zu verraten, jeder soll sich selbst ein Bild von ihrer Kindheit machen. Ja sie hatten es nicht leicht, aber ob sie immer so unschuldig waren?

Häufig dachte ich nur:"Die armen Jungs!" Eigentlich waren sie doch noch Kinder und trotzdem kleine Weltstars. 
Man bekommt einen guten Einblick in diese Welt, in Verträge die einen ausnehmen, in Manager die immer Druck machen, Fans die zuweit gehen und Menschen die mit diesem androgynen Knirps da oben auf der Bühne nicht klar kommen. 

Was mich am aller aller aller aller meisten gestört hat, waren die vulgären Ausdrücke. Ich hoffe, dass Bill das nur gemacht hat, um ein wenig zu Reibung zu erzeugen. Sollte er allerdings auch im echten Leben so reden, dann ist er irgendwo in der Vorpubertät stecken geblieben.

Mir gefällt seine Entwicklung, die Änderung der Prioritäten in seinem Leben.

Ohne die ganzen vulgären, sexistischen Ausdrücken hätte es mir besser gefallen.

Ein lesenswertes Buch für alle die schon immer mehr über Ihn, die Band oder Persönlichkeiten, welche früh berühmt geworden sind, erfahren wollen.


Leseempfehlung.



Ich habe das Buch von vorablesen bekommen und bedanke mich herzlich dafür.

Freitag, 5. Februar 2021

George Sand und die Sprache der Liebe von Beate Rygiert

George Sand und die Sprache der Liebe 








Autor: Beate Rygiert 
Verlag: Aufbau
Seiten: 391
Preis: 12,99€, Taschenbuch
ISBN: 978-3746636238

Bewertung: ☺☺













Worum geht es ?

"Ach Paris, mein Paris, wo man frei ist zu lieben und zu fühlen." George Sand

Paris, 1831: Eine junge Frau in Männerkleidern betritt die Redaktion des renommierten Le Figaro. Ihre adelige Herkunft und die unglückliche Ehe hat sie hinter sich gelassen, sie ist bereit für den Neuanfang. Georges Leidenschaft sind die Worte: Mit ihrem jüngeren Liebhaber Jules lernt sie das Leben der Pariser Bohème kennen, gemeinsam verfassen sie ihren ersten Roman. Doch George erwartet noch mehr vom Leben, sie ist mutig und wissbegierig, immer bereit, Tabus zu brechen. Voller Leidenschaft stürzt sie sich in die Beziehung mit dem berühmten Komponisten Frédéric Chopin. Denn sie ist vor allem eines: eine bedingungslos Liebende.

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1831 bricht George Sand als Frau in Männerkleidern mit den alten Traditionen. Gegen den Fluss schwimmend, veröffentlicht sie unter einem männlichen Namen Bücher und wird berühmt. In ihren Büchern verarbeitet sie ihre eigenen Lebenserfahrungen. 

Das Cover ist so wunderschön. Es passt sehr gut zu denn anderen Covers dieser "Reihe". Man erkennt sofort die französische Architektur im Hintergrund und die farbenstarke Frau im Vordergrund macht neugierig. 

Ich habe dieses Buch gelesen, weil ich die Reihe der starken und wichtigen Frauen in der Geschichte sehr mag. 
Den Namen George Sand hatte ich irgendwann mal gehört, aber wusste nichts wirklich mit ihm anzufangen. Das hat sich durch diese Buch zum Glück geändert.

Die Autorin nimmt uns in einem unterhaltsamen und interessanten Buch mit und gibt dem Leser einen Einblick in das Leben von George Sand. Gemeinsam begleiten wir sie von 1831 bis 1839. Acht Jahre lang sind wir an ihrer Seite und dabei wird es nicht einmal langweilig. 
Es ist spannend zu lesen, was für einen Willen sie hat, wie emanzipiert sie ist und wie sehr sie akzeptiert, dass nicht immer alles einfach ist. Schon früh forderte sie die gleichen Rechte für Frauen und Männer, George Sand, in ihren Männerklamotten, war ihrer Zeit meilenweit voraus. 

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen. Lebendig und bildhaft bekommt man ein gut recherchiertes Bild. Man reist in das 19. Jahrhundert, lernt dabei die Pariser Bohème kennen und taucht ein in ein nicht ganz einfaches Leben. 

Das einzige was mich gestört hat war das Ende. 
Gerade Bücher, die auf echten Menschen basieren, brauchen nicht immer ein Happy End. 

"George Sand und die Sprache der Liebe" hat mich mitgenommen, begeistert und ich habe beim lesen sogar neue Fakten über die Pariser Welt im 19. Jahrhundert gelernt. 



Leseempfehlung.



Ich habe das Buch  von NetGalley bereitgestellt bekommen und bedanke mich herzlich dafür.

Dienstag, 2. Februar 2021

Todessamen von Nicole Siemer

Todessamen







Autor: Nicole Siemer
Verlag: Independently published
Seiten: 300
Preis: 10,99€, Taschenbuch
ISBN: 979-8574322512

Bewertung: ☺☺











Worum geht es ?

Grubingen – ein Ort, der auf keiner Karte zu finden ist. Keine Ausschilderung führt dorthin, und doch lebt eine Gemeinde dort. Umgeben von einem Wald, der besser nicht betreten wird.

Jessie lebt bereits seit ihrer Geburt in Grubingen. Einsam und mit sich selbst im Unreinen, hat sie den Tod ihrer Eltern nie verkraftet. Sie ist eine Waise und ihre Freundin Jenny lässt sie das auch regelmäßig spüren. Schon oft drohte Jessie, sich in ihrer Trauer zu verlieren, doch ein Geschenk ihrer Eltern, das sie zu ihrem fünften Geburtstag bekam, bewahrte sie davor: eine alte Ausgabe von Alice im Wunderland. Die Geschichte wurde schnell zu einem Rückzugsort, der sie vor der realen Welt beschützte und träumen ließ.

Jessies Vorstellungskraft war schon immer enorm. So trat als Kind ein imaginärer Freund namens Sam an ihre Seite, gerade, als ihr das Leben im Heim unerträglich erschien. Nach einem verheerenden Zwischenfall schickte sie ihn jedoch weg und vergaß ihn sogar im Laufe der Jahre. Bis zu jenem heutigen Tage, an dem sie ihn plötzlich am Waldrand stehen sieht. Sie folgt ihm hinein in den gefährlichen Grubinger Forst und gelangt so in eine fremde Welt. In Sams Welt.

Nie hätte sie gedacht, dass ihr Wunderland tatsächlich existieren könnte. Und Sam ...

Was zunächst den Anschein einer Idylle erweckt, verwandelt sich schon bald in einen wahren Albtraum

  [Quelle: Amazon]

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In diesem Buch beschäftigt sich die Autorin unter anderem mit Gewalt, Tod und Mobbing. Man sollte das wissen ehe man es sich bequem macht.

Jessie wird schon für in ihrem Leben zur Vollwaisen. Verständlich, dass sie in ihrem Lebe nichts positives mehr sieht.
Ein alter, imaginärer Freund aus ihrer Kindheit taucht aus heiterem Himmel wieder auf und zeigt Jessie unvorstellbares.

Mir ist es schwer gefallen in die Geschichte hineinzukommen. 
Das lang zuallererst daran, dass ich die Protagonistin Jessie nicht sympathisch fand. Dazu kamen die sehr wirren Zeitsprünge. Ich habe ewig gebraucht, um sie zu verstehen und irgendwann habe ich nicht mehr zurück gefunden. Mir persönlich hat die Spannung gefehlt. die Geschichte kommt frühstens ab der Mitte richtig in Fahrt.


Die Charaktere sind Klischees, die Dialoge gekünstelt, die Geschichte ist nicht spannend. 
Mich konnte das Buch überhaupt nicht vom Hocker reißen. 





Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde bei lovelybooks bereitgestellt bekommen und bedanke mich herzlich dafür.