Mein
Leben als Hoffnungsträger
Autor: Jens
Steiner
Verlag:
Arche
Seiten:
192
Preis:
18€, Gebunden
ISBN: 978-3716027646
Bewertung:
☺☺☺
Worum
geht es ?
Philipp
hat gerade eine Lehre zum Mechatroniker abgebrochen und ist aus
seiner WG rausgeflogen, weil die Mitbewohner seinen Putzfimmel nicht
mehr tolerieren wollten. Als er sich an einer Tramhaltestelle die
Zeit mit dem Auflesen von Stanniolpapieren vertreibt, wird Uwe auf
ihn aufmerksam. Uwe ist Leiter des städtischen Recyclinghofs und
sieht in Philipp sofort seinen neuen Hoffnungsträger. Auf dem Hof
arbeiten auch Arturo und João, zwei Portugiesen, die aus dem
Kreislauf der Waren ihren eigenen, nicht ganz legalen Nutzen ziehen,
für den sie bald auch Philipp gewinnen wollen – bis ihnen ein
Großprojekt aus dem Ruder läuft und die aufgeräumte Welt des
Recyclinghofes gehörig ins Wanken gerät. [Quelle:
Amazon]
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Philipp
nimmt den Leser mit in seine Gedankenwelt. Man erfährt durch viele
Rückblenden, wie er zu dem wurde, was er heute ist. Er ist der
Hoffnungsträger und das gleich zweimal. Uwe, der Chef des
Recyclinghofes, sieht Großes ihn ihm, aber auch sein Kollege João
möchte sein Mentor sein.
Der
Schreibstil ist einfach gehalten und man kann der Gedankenwelt von
Philipp gut folgen. Die eingeführten Charaktere sind alle auf ihre
Art und Weise besonders. Durch den Ich-Erzähler ist es einfach sich
in Philipps Gedanken zurecht zu finden. Philipps Gedanken wirken
poetisch und besitzen Tiefgang.
Was
mir bei der Geschichte gefehlt hat, war ein roter Faden. Ich wusste
die meiste Zeit beim Lesen nicht, in welche Richtung die Geschichte
geht. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und facettenreich,
dennoch konnte ich mit ihnen nicht warm werden. Am besten haben mir
die beiden portugiesischen Kollegen von Philipp, mit ihrem nicht ganz
so richtigen Deutsch, gefallen.
Ich
finde den Preis ziemlich happig. Das Buch hat nicht einmal 200 Seiten
und dafür kostet es 18 €.
Trotz
der vielen Stellen, die zum Nachdenken anregen und der versteckten
Kritik an unserer momentanen Wegwerf- und Leistungsgesellschaft,
konnte mich das Buch nicht vollkommen überzeugen.
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